Mucor

Mucor

Mucor im Lichtmikroskop bei 400-facher Vergrößerung

Mucor ist eine Gattung der Schimmelpilze. Der Köpfchenschimmel Mucor ist zusammen mit Vertretern der Gattungen Absidia, Rhizomucor und Rhizopus Verursacher akuter Pilzinfektionen, den sogenannten Mucor-Mykosen. Durch den Atmungs- oder Speisetrakt dringen die Pilzsporen in den Körper ein. Mucor-Mykosen mit tödlichem Ausgang werden vor allem bei Patienten mit schweren Vorschädigungen beobachtet, wie sie z. B. durch Zytostatika, Kortikoide, Diabetes mellitus oder Mangelernährung hervorgerufen werden können. Die Sporen können sowohl durch die Luft als auch durch Wasser verbreitet werden.

Bislang sind durch Mucor keine Mykotoxine nachweisbar. Kann bei sensibilisierten Personen Allergien auslösen. Die Gattung Mucor umfasst wichtige Lebensmittelverderber, die häufig auf faulenden Früchten, in Gemüse, auf Getreide, aber auch auf Mist und Kot zu finden sind.

Mucor ist eine Schimmelpilzgattung der sog. Jochpilze (Zygomyceten) mit weltweiter Verbreitung. Ihre Vertreter finden sich häufig auf Pferde- oder Kuhmist. Der Schimmelpilz wird daher als coprophil bezeichnet. Außerdem sind Mucor-Arten häufig an der Kompostierung von Pflanzenresten beteiligt und finden sich auf Lebensmitteln wie Milch, Butter, Käse und Tomaten. Mucor wächst bei Temperaturen von 1 - 30°C mit einem Optimum bei 22°C. Sie benötigen eine relativ hohe Feuchte des Nährmediums (aw-Wert 0,93).

Die Kolonien der verschiedenen Arten wachsen meist auffallend hoch und luftig-wollig, was sie von den meisten Schimmelpilzen mit ihrem flach samtigen Wachstum unterscheidet. Die Färbung der Hyphen bzw. Kolonien ist meist hellgrau bis gelblich-grau. Verwechslungsmöglichkeiten bestehen zu anderen Zygomyceten wie Absidia oder Rhizopus. Im Innenraum treten Mucor-Arten oft bei Feuchteschäden auf und können dann durch inhalative Aufnahme in die Lunge zu allergischen Erscheinungen führen. Bei immungeschwächten Personen können auch Infektionen auftreten sog. Zygomykosen. Diese erstrecken sich meist auf den Nasen- und Gesichtsbereich und sind gekennzeichnet durch einen sehr schnellen Krankheitsverlauf mit starken Gewebezerstörungen und Nekrosen. Die Zerstörung der Gewebe beruht darauf, dass die Erreger vor allem in die Blutgefäße einwachsen und die Nährstoff- und Sauerstoffversorgung der Gewebe verhindern. Dadurch kommt es zu einem Absterben der Zellen. Bei gefährdeten Personen wird empfohlen den Kontakt mit Abfall oder Kompost und Tierexkrementen zu vermeiden. Im Innenraum sollte eine zu hohe Luftfeuchte vermieden werden und ggf. auftretender Befall an Mauerwerk umgehend desinfiziert werden. Mucor-Arten wurden auch im Hausstaub gefunden.

Zur Gattung Mucor gehören folgende Arten:

 

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