Schimmelpilzallergie

Schimmelpilzallergie

Eine Schimmelpilzallergie ist eine Überempfindlichkeit auf die Sporen von Schimmelpilzen. Bei Kontakt mit menschlichen Schleimhäuten setzen die Sporen Substanzen frei, die bei dem Allergiker z. B. Fließschnupfen, Husten, Niesanfälle, Nesselfieber oder Asthma auslösen. Die wichtigsten, allergieauslösenden Schimmelpilze sind Aspergillus, Cladosporium und Alternaria.
Schimmelpilze Schimmelpilzallergie
Grauschimmel auf Erdbeeren

Schimmelpilze wachsen überall dort, wo es feucht und warm ist und organische Stoffe zur Verfügung stehen. Sie sind praktisch überall anzutreffen. Bevorzugt befallen sie Lebensmittel, Papier, Tapeten, Stoffe und Pflanzen in Bad, Keller, Küche, Garten und sogar im Kühlschrank. Ein Schimmelpilz besteht aus einem Geflecht von Zellfäden, den sogenannten Hyphen. Die Sporen (Samen) der Pilze dienen zur Fortpflanzung und sind mikroskopisch klein. Sie schweben in der Luft und werden eingeatmet oder mit Nahrungsmitteln aufgenommen.

Diagnose
Eine Allergie gegen Schimmelpilze ist nur schwer zu erkennen. Der Patient sollte genau beobachten wann, wo und unter welchen Umständen seine Beschwerden auftreten. Hohe Sporenkonzentrationen in der Luft sind besonders von Mai bis Oktober zu verzeichnen. Einige Schimmelpilz-Arten setzen ihre Sporen tagsüber frei, andere dagegen nachts. In den Monaten Juni und August ist vermehrt mit Sporen von Alternaria und Cladosporium zu rechnen. Aufgrund der Symptome wird hier eine Schimmelpilzallergie von den Betroffenen leicht mit Heuschnupfen verursacht durch Gräser- oder Beifußpollen verwechselt.
 
Schimmelpilz im Lichtmikroskop bei 400 facher Vergrößerung
Schimmelpilz im Lichtmikroskop bei 400 facher Vergrößerung

Am häufigsten entsteht eine Schimmelpilzallergie durch das Einatmen der Sporen. Da aber auch viele Nahrungsmittel (Gemüse, Obst) bereits schimmelpilzhaltig sind oder aus schimmelpilzhaltigen Ausgangsprodukten hergestellt werden (Fruchtsäfte, Bier, Wein), müssen hochgradig allergische Patienten auch beim Genuss dieser Nahrungsmittel mit Beschwerden rechnen. Neben den oben genannten Symptomen kann sich das auch durch Migräne, Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen äußern.

Therapie
Wenn ein Allergologe bei Ihnen eine Schimmelpilzallergie diagnostiziert hat, wird er die speziell für Sie in Frage kommenden Behandlungsmöglichkeiten auswählen. Am wirkungsvollsten ist bei einer Schimmelpilzallergie sicherlich die Behandlung mit Medikamenten, wobei gleichzeitig der Kontakt mit Schimmelpilzen so weit wie möglich vermieden werden sollte.

Bei nahrungsmittelbedingten Schimmelpilzallergien versucht man durch einen entsprechenden Diätplan die allergieverdächtigen Nahrungsmittel zu erkennen und sie dann zu meiden. Allerdings ist die Einhaltung einer solchen Diät meistens sehr schwierig, da praktisch alle Obst- und Gemüsearten und viele Getreidesorten Schimmelpilzallergene enthalten können.

Tipps zur Unterstützung einer Allergiebehandlung

  • Lüften Sie Haus und Wohnung so oft wie möglich.
  • Entfernen Sie alle Luftbefeuchter an Heizkörpern.
  • Achten Sie auf Stockflecken hinter Schränken, Kacheln, Holzverkleidungen, u. s. w.
  • Verhindern bzw. beheben Sie nach Möglichkeit Wasserschäden, schlechte Drainage und Kondenswasserbildung in Ihrem Haus.
  • Entfernen Sie möglichst alle Zimmerpflanzen (besonders in Hydrokultur).
  • Lassen Sie keine Küchenabfälle liegen.
  • Lagern Sie Obst und Gemüse nur im Kühlschrank. Reinigen Sie Ihren Kühlschrank häufig.
  • Unterlassen Sie Gartenarbeiten, da sie hierbei mit abgeschnittenen Pflanzenteilen oder Kompost in Berührung kommen. Unterlassen Sie vor allem auch Rasenmähen, da hierbei Schimmelpilz-Sporen in großer Zahl aufgewirbelt werden.

 

 

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